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Rundbrief Jahresbeginn 2014

Glaube in Bewegung – unter dieser Überschrift findet in diesem Jahr in Aachen, Kornelimünster und Mönchengladbach die Heiligtumsfahrt statt. Zugleich gedenkt die Stadt Aachen des 1200. Todestages Kaiser Karls des Großen; in Kornelimünster gedenken wir der Anfänge der alten Reichsabtei, dem Kloster Inda.

Glaube in Bewegung, das ist ein Wort, das auch zur Advents- und Weihnachtszeit gehörte. Viele Menschen waren auf der Suche nach Ruhe und Besinnung in der Adventszeit; zugleich erfuhren sie die Unruhe der Vorbereitungen auf das Fest, etwa durch Einkäufe, um andere Menschen mit einem Geschenk zu erfreuen; um Besucher zu empfangen oder Besuche zu machen. Ausgespannt zwischen der Sehnsucht nach Ruhe wie der Unruhe des Kaufens und der vielfältigen Begebenheiten – die Frage war, welcher Bewegung der einzelne sich hingab, oder wie beiden Bewegungen Gerechtigkeit widerfahren konnte ohne sich zu zerreiben und in Stress zu geraten.

Bewegungslinien in der Advents- und Weihnachtszeit gab es viele: Sich auf den Weg machen, wie es Maria und Josef taten, um nach Bethlehem zur Volkszählung zu kommen. Die Bewegungen der Engel von Himmel auf die Erde um Frieden zu künden, die der Hirten zur Krippe hin um anzubeten, und bald die der Weisen zum Stall von Bethlehem – all diese Schritte sollen und wollen auch von uns gegangen werden, ohne Hetze, mit Bedacht. Und jetzt die ersten Schritte in das neu begonnene Jahr hinein. Mit leichtem Gepäck machten sich Maria und Josef auf den Weg, mit leichtem Gepäck die Hirten und die Weisen, um an das Ziel ihrer Bewegungen zu gelangen: Dem Kind in der Krippe.

Die Gegenbewegung: Gott macht sich in der Person Jesu Christi auf den Weg zu uns Menschen. „Er hielt nicht daran fest, wie Gott zu sein, sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich. Sein Leben war das eines Menschen“ (Phil 2,6f). Gott bewegt sich auf uns zu, wir bewegen uns auf Gott zu. Immer sind neue Aufbrüche zu wagen, wollen wir nicht erstarren. Das bekannte Wort des hl. Augustinus mag hier Erwähnung finden: „Unruhig ist unser Herz, bis es ruhet in Dir. “ Feiern wir im kommenden Jahr Suchbewegungen auf Gott zu und Seine Bewegungen auf uns hin. Lassen wir uns von Ihm finden und erahnen wir etwas von Seiner Gegenwart im Gestern und im Heute.

Abt Friedhelm Tissen OSB


Im kommenden Jahr gibt es viele Veranstaltungen, die unserem bewegten Glauben nachgehen. Anfang des Jahres gibt es ein Programmheft. Die Termine finden Sie auch auf unserer Internetseite.


Liebe Freundinnen und Freunde von Kornelimünster,

Im Laufe der letzten Monate hat sich wieder viel ereignet bei uns. Einige Geschehnisseseien hier aufgeführt:

Im September und Dezember gab es für unsere Gemeinschaft wieder Geistliche Tage. Wir danken den Referenten Weihbischof Dr. Johannes Bündgens, Aachen, und Mutter Nikola Proksch OSB, Minster (England) für ihre Impulse.

Im August gestalteten wir unseren Chorraum um. Die vier Bänke vor dem „Werktagsaltar“ haben wir fort geräumt und das Ambo vor den Altar gestellt. So stehen sich der Altar für die Eucharistie und das Ambo für das Wort des Herrn in „bipolarer Spannung“ gegenüber. Beraten hat uns dabei Prof. Dr. Albert Gerhards, Bonn. Der Konvent sitzt beim Gebet auf der linken Seite des Chorgestühls, die Besucher unserer Gottesdienste auf der anderen Seite. Bisher sind wir mit der neuen Situation im Chorraum sehr zufrieden; eine generelle Umgestaltung des Chorraums wird angedacht.

Im Kreuzgang wurden Strahler installiert, um die Fenster mit Szenen aus dem Leben des heiligen Benedikt von Aniane endlich „ins rechte Licht“ setzen zu können. Ermöglicht wurde das unter anderem durch Spenden, die anlässlich des Silbernen Professjubiläums von P. Oliver gegeben wurden. Zum Tag der Freunde am 08. September erstrahlten die Fenster erstmals gut sichtbar. Für das kommende Jubiläumsjahr werden die Fenster an Bedeutung gewinnen. Momentan bemühen wir uns um eine neue Ausleuchtung der Bilder von Frau Brooks Gerloff. Der aktuelle Zustand ist nicht mehr befriedigend.

Zum Tag der Freunde kamen wieder viele Menschen zu uns, auch wenn das Wetter uns einen kleinen Strich durch die Rechnung machte. Das tat der Begegnung keinen aber Abbruch. Ein besonderer Dank gilt dem Orchester „Indemusik“ unter der Leitung von Wladimir Bayer, Pfr. Harald Fenske von der Evangelischen Gemeinde Kornelimünster-Zweifall für seinen Vortrag „Ökumene und Reformation – Chancen und Aussichten“ und den vielen Helferinnen und Helfern sowie den Spendern für das Kuchenbuffet. Rechtzeitig zum Tag der Freunde erschien ein neuer Gedichtband von P. Albert: „Der tanzende Mönch“.

Am 27. September erhielt P. Georg vom Bundespräsidenten, vertreten durch den Aachener Oberbürgermeister Marcel Philipp, das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Er erhielt die Auszeichnung für sein Engagement für Menschen in unterschiedlichsten Grenzsituationen und Notfällen. Der Anstoß für die Ehrung geht von der Freiwilligen Feuerwehr Aachen-Eilendorf aus, mit der P. Georg nach der Tschernobyl-Katastrophe in den 90erJahren des vergangenen Jahrhunderts große Hilfstransporte nach Polen, in die Ukraine, ja bis nach Moskau, begleitet und teilweise auch geleitet hat. Die freundschaftliche Nähe zur Feuerwehr und ihren Einsatzkräften haben P. Georg in die Feuerwehrseelsorge und die praktische Notfallseelsorge Aachens geführt, als es das Wort und die Institution noch gar nicht gab. Weiteres könnte und müsste erwähnt werden, würde hier aber zu weit führen. Nach einer kleinen Feier im Rathaus ging es in einem etwas größeren Rahmen bei uns im Egilhardussaal weiter.

Natürlich verbrachten die Mitbrüder an verschiedenen Orten ihre Ferien, Exerzitienkurse wurden gegeben, zahlreiche Gäste und Pilger wurden aufgenommen und bewirtet. Es wäre noch viel zu schreiben.

Seit dem Herbst kommen für Fr. David an vier Nachmittagen BetreuerInnen ins Haus, um sich ihm einige Zeit zu widmen. Die körperlichen und geistigen Kräfte von Fr. David lassen immer mehr nach und er ist immer mehr auf Hilfe angewiesen. Auch wenn die Versorgung von Fr. David eine große Herausforderung für unsere kleine Gemeinschaft ist, sind wir sehr dankbar ihn als ruhigen und dankbaren Mitbruder unter uns zu haben.

Neben den ganzen Terminen des Jubiläumsjahres sowie der Heiligtumsfahrt gibt es noch ein Datum, das Sie sich merken sollten: Am Sonntag, 04. Mai 2014, begeht P. Oliver sein Silbernes Priesterjubiläum!

Ihnen und den Ihren wünschen wir ein bewegendes und gesegnetes Neues Jahr des Herrn 2014.
Ihre Mönche von Kornelimünster