Lukas 9,28b–36
Beim Herrn bleiben
Es sind "gute Christen", - die drei Apostel, die Jesus mit auf den Berg nimmt. Der Aufstieg aber ist anstrengend. Und nun schlafen sie. Auch gute Christen sind nicht immer hellwach. Auch sie können es: schlafen. Sogar in diesem Lese-Augenblick.
Die Apostel werden wach. Was sie weckt, ist im Evangelium nicht gesagt. "Gute Christen" lassen sich wecken, wovon auch immer es sein mag.
Sie sehen das Alte, - die alten Propheten Mose und Elija, die Großartiges gekündet haben. Das Alte ist aber nicht altes Eisen, das auf den Schrotthaufen der Geschichte entsorgt werden sollte.
Die alte Botschaft hat einen lichtvollen neuen Propheten gefunden. Ein neuer Bote steht bei Mose und Elija.
Was macht ihn aus, den neuen Propheten?
Er achtet das Alte. Er behauptet nicht von sich, dass erst er das Rad erfunden hat. So reiht sich Jesus ein in die Gottesbotschaft des Elija und des Mose. Ihre Botschaft ist seine Botschaft.
Die Apostel hören eine Stimme: "Mein geliebter Sohn ist er. Ihn sollt ihr hören. Seine Botschaft trifft den Kern."
Was also verbindet Jesus mit Mose und Elija?
Im Buch Deuteronomium hat Mose den neuen Boten angekündigt und auch, was er sagen wird: „Einen Propheten wie mich wird dir der Herr, dein Gott, aus deiner Mitte, unter deinen Brüdern, erstehen lassen. Auf ihn sollt ihr hören. -
Du sollst ganz und gar bei dem Herrn, deinem Gott, bleiben“ (Dtn 18,15.13).
Und Elija? Da reicht es, seinen Namen zu übersetzen: "Mein Gott ist Jahwe. Ihm gehört mein Bekenntnis. Er ist mir Messlatte für alles Weitere."
Dieses Wenige hat Jesus verkündet. Uralte Botschaft, - immer wieder hintangesetzt, vergessen, als gestrig abgetan.
In diesem Wenigen ist alles enthalten. Mehr hat Jesus nicht gepredigt, aber auch nicht weniger.
Fragt bei allem, was ihr tut, ob das deutlich wird: "Mein Gott ist Jahwe! Ganz und gar beim Herrn bleiben! Lebt das und ihr werdet ein Wunder erleben: das Heil.“
Abt Albert Altenähr OSB
Predigt am 2. Fastensonntag 2007
2007-03-04