Die schönsten Tage des Jahres
Ferien
Ferien – die schönsten Tage des Jahres! Jetzt haben sie begonnen, und viele sind wieder unterwegs. Lange werden die Ferientage ersehnt, häufig intensiv vorbereit und geplant – und sind bisweilen doch gefürchtet. So viele Tage mit dem Ehepartner unterwegs? Wie werden die Kinder sich einfügen? Oder werde ich alleine unterwegs sein müssen? Manchmal, so scheint es, sind wir mit so vieler freien Zeit, die miteinander verbracht werden soll, überfordert.
Eine Beobachtung aus der Liturgie: Die ganz normalen Werktage, an denen kein besonderes Fest gefeiert wird, werden im Lateinischen als „Feria“ bezeichnet. Aus diesem Wort hat sich unser Begriff „Ferien“ entwickelt. Was denn nun, könnte man fragen, Ferien oder Werktag? Vielleicht müssen wir lernen, um in den Ferien richtig Ferien machen zu können, in den Alltag „Ferienzeiten“ einzubauen, Zeiten der Muße, der Ruhe, der Fähigkeit, die Seele baumeln zu lassen. Vielleicht können wir nicht richtig Ferien machen, weil wir den Alltag nicht in rechter Weise leben können. Wir arbeiten nicht selten zu viel, „bis zum Umfallen“, manche machen freiwillig oder notgedrungen viele Überstunden und sind noch stolz darauf. Dabei gilt es zu entdecken, in die Anspannung des Alltags Entspannung hinein zu bringen. Die gute Ausgewogenheit zwischen Arbeit und Muße.
Ein Gedicht von Diethard Zils, das ich schon mehrfach zitiert habe, mag hilfreich für den Alltag wie für die Ferientage sein:
Geh
Von den Menschen
SchweigeRuh
In der Bergmulde
TraumlosSchau
In die Sonne
StundenlangGeh
Zu den Menschen
Rede
In diesem Sinne wünsche ich uns allen eine guten erholsamen Sommer, Ferien für Leib uns Seele, um wieder frei zu werden für Gott und die Menschen.
Friedhelm Tissen OSB
2010-08-17